Werk und Technik

Das Werk

Oberflächlich wirkt sie glänzend, fein und überzeugend. Glatt wie ein Tisch, verführerisch, mit besten Delikatessen gespickt. Die erste Schicht besticht. Doch erst dahinter erscheint das wahre Licht, entfalten sich die Genüsse, widerspricht mit lautem Verlangen, schreit und brüllt, von Schicht zu Schicht, bis sich ein Widerstand formiert, verbindet mit der nächsten Schicht. Die erste Schicht ruft auf zum Protest, zündet den Funken, ein Muster wird eingraviert, eine Geschichte entsteht, durch farbige Zeitfenster neu komponiert.

 

Von Schicht zu Schicht erblicken neue Farben und Formen das Licht und stellen neue Zusammenhänge her. Ein Schnitt- und Rissmuster wird plötzlich lebendig, neugierige tiefe Schichten erobern die Oberfläche, geben preis, was sich dahinter verbirgt, ohne zu wissen, was als nächstes passiert. Eine Überraschung, die wieder verworfen wird, gefangen in einer Zeitachse, die Vergangenheit eingemeisselt in Papier. Plakatschichten, am Strassenrand fast ignoriert.

 

Das Ergebnis: Oberflächlich ist das Werk faltig, zerrissen, zerschnitten, zerfurcht, die Farbe abgelöst, verwittert, ausgefranst, manchmal völlig intakt, nackt. Ein Stapel Schichten mit unendlichen Geschichten, Möglichkeiten, Farben und Formen zu kombinieren. Die Vielschichtigkeit wird durch den Eingriff transparent. Dahinter verbirgt sich ein Rätsel, das entschlüsselt werden muss.

Vom Plakatrest zum Unikat - Wie ein Kunstwerk entsteht

Jedes Kunstwerk ist aufgrund der sich zeitlich verändernden Schichtenfolge auf Plakatwänden und Litfasssäulen einzigartig. Die erste Schicht, das erste Plakat, ist oft Anlass einer Inspiration. 

 

Dies sind die wichtigsten Schritte, wie ein Werk von PB Art entsteht:

 

Methode 1

  • Plakatstapel reinigen.
  • Mittels Cuttermesser die Inspiration als Muster in den Plakatstapel so tief wie möglich eingravieren, so das das Kunstwerk vollständig in seinen Umrissen und Details erkennbar ist.
  • Plakatstapel mit Wasser einweichen und in Folie einschlagen.
  • Den ausreichend eingeweichten Plakatstapel auspacken; die Plakate dürfen nicht mehr fest aneinander kleben. 
  • Jetzt kommt der aufregende Teil: Einzelne Schnittflächen mit der Spitze des Cuttermessers per Hand ablösen, bis eine geeignete Farbe aus den unteren Schichten, ein Schriftzug, ein Buchstabe oder ein Teilmotiv eines darunterliegenden Plakates auftaucht, welche zum Farbschema und zur Inspiration passen. Je dicker der Plakatstapel, desto besser.
  • Schnittflächen oder Plakate leicht horizontal verschieben, dadurch entsteht mehr Tiefe und die Schnittränder sind bunt.
  • Letzte Änderungen vornehmen, dann eine dünne Schicht Tapetenkleister auftragen.
  • Das entstandene Kunstwerk in der Sonne langsam trocknen lassen, bis es hart wird.
  • Kurz vor dem Hartwerden des Kunstwerks dieses - je nach beabsichtigtem Effekt - ggf. pressen.
  • Nach Bedarf Schnittflächen mit dem Cuttermesser leicht nacharbeiten, Oberfläche nochmals mit Tapetenkleister bestreichen und final trocknen.
  • Oft prägen entdeckte Wortfetzen den Titel des Werkes.
  • Fertig ist das Werk.

Methode 2

  • wie Methode 1.
  • Vorgefertigte Schablone verwenden, um die Inspiration auf mehrere Plakatstapel zu multiplizieren.

Methode 3

  • wie Methode 1.
  • Statt Cuttermesser, einzelne oder mehrere Schichten ensprechend der Inspiration, statt mit dem Cuttermesse aufschneiden, mit der Hand zerreissen.

©Peter Buchholz. Alle Rechte vorbehalten.

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